Mittwoch, 25. Februar 2009

Jakarta 20.-22. Februar

Dieses Wochenende stand die Hauptstadt Indonesiens auf dem Programm. Die Rede ist von einer der groessten Staedte der Erde - Jakarta. In der Metropolregion Jakarta leben ca. 18,6 Millionen Menschen (Platz 8 weltweit) und in der Stadt selber sind es immerhin 8,6 Millionen (11. Platz in der Rangliste der groessten Staedte der Welt). Jakarta liegt an der Nordwestkueste der Indonesischen Insel Java.
Am Freitag gegen 9 Uhr, natuerlich mal wieder mit einer netten Wartezeit am Flughafen und der typischen Verspaetung, gings mit meiner Lieblings-Billig-Airline "Air Asia" ueber den Aequator nach Indonesien.
Nach guten 2 Stunden Flug, 10 US Dollar Visa Gebuehr und einer Taxifahrer Hetzjagd auf die jungen Weissen kamen wir im Gondia International Guesthouse im Zentrum von Jakarta an. Dieses Mal muss ich den Jungs vom Lonely Planet echt ein Kompliment machen, das Guesthouse hat versprochen, was im Reisefuehrer stand. Es war super sauber, wir hatten einen eigenes Bad, Kuehlschrank und Fernseher. Dazu war das Fruehstueck am naechsten Morgen noch Fruehstueck inklusive. Am Samstag morgen machten wir, meine zwei Begleiter Eike und Lutz der spaeter von einem Indonesier in Anlehnung an die letzten 2 CDU Bundeskanzler/inn nur noch Helmut Merkel genannt wurde und ich, auf den Weg zu "der" Sehenswuerdigkeit - das Nationaldenkmal "Monas". Nach nem netten Spaziergang, bei dem man so einiges auf der Strasse entdecken kann, wie ulkige Taxen oder Tuktuks auf 3 Raeder, Pferdekutschen und eine Million Motorroller. Im Museum im Keller des Monas wurde ich dann von einem Art Fremdenfuehrer angesprochen. Er machte uns den Vorschlag: "If you wanna go straight to the top of Monas we have a special offer for foreigners….blabla…..you only have to pay 100.000 Rp….! Was soviel heisst, wie zahlen oder warten. Wir haben gezahlt und nicht 2 Stunden gewartet. Ich muss echt sagen, dass ich mich nicht wirklich gut fuehlte, als wir an der ganzen Schlange vorbeigelaufen sind und dann direkt in den Aufzug eingestiegen sind, naja, aber warten mussten wir nicht. 100.000 Rupier sind uebrigens um die 5 Euro. So standen wir nun auf der Plattform des 135 m hohen Obelisk, der mit einer 35 kg purem Gold ueberzogenen Flamme bestueckt ist, und haben eine Stadt gesehen, die nicht mehr aufzuhoeren schien. In alle Himmelsrichtungen waren nur Haueser zu sehen, unglaublich!!!
Als naechstes steuerten wir den alten Hafen an. Dafeur gings mit einem auf einem Motorroller basierten Fahrzeug auf 3 Raedern raus aus dem Zentrum in den Norden zum alten Hafen. Ja, ich dachte mir auch, ich wuerde jetzt so ein schoenes Pier sehen, vielleicht noch ein Segelboot, aber falsch gedacht. Je mehr wir das Zentrum verliessen umso aermer sah es aus und umso dreckiger wurde es. Teilweise standen die Strassen komplett unter Wasser, obwohl es verdammt heiss war. Das Taxi hielt an einem schoenen Platz mit hollaendischen Haeusern von wo es nur ein kurzer Fussmarsch zum Wasser sein sollte. Es war absolut schockierenden was wir dort zu sehen bekamen - Menschen, die im Muell wuehlten, ganze Familien die unter einer Bruecke wohnten usw. In der Hafennaehe befand sich ein Markt, wo es so ziemlich alles zu kaufen gab. Vor einem Obstand wurde ich dann mal wieder von einem Einheimischen angesprochen, der mir erklaerte, dass er in Holland gelebt hatte und mir gerne den Hafen zeigen moechte. Arthur, so hiess er fuehrte uns dann durch die engen Gassen, erklaerte uns, dass es dort vor wenigen Tagen gebrannt hatte und viele Menschen wie auch er sein Haus verloren hatten und jetzt der Wiederaufbau beginnen wuerde. Durch dreckige Gassen, in welchen es nach verfaulten Eiern stank gingen wir durch den Muell und Dreck bis vor zum Wasser. Man muss sich das eher wie ein dreckiges Labyrinth in den Slums als ein Hafen vorstellen. Fuer umgerechnet 4 Euro organisierte uns Arthur eine kleine Nussschale als Boot und zeigte uns den Hafen. Die Oberkante des Holzbootes war hoechstens 2 cm ueber der Wasseroberflaeche und einer der 2 Insassen, denen das Boot gehoerte, war permanent damit beschaeftigt, Wasser aus dem Inneren zu pumpen. Wir passierten Boote die in 3 Tagen bis nach Borneo fahren sollten. Ich haette denen nicht mal eine Fahrt von Meersburg nach Konstanz auf dem Bodensee zugetraut. Von den Booten winkten uns die Menschen zu waehrend sie damit beschaeftigt waren das Boot zu beladen oder es auf Vordermann zu bekommen. Im Wasser schwamen Kinder, ich will nicht wissen, welche Krankheiten die sich in der Drecksbruehe holten. Schlussendlich fuehrte uns das Boot zu einem dunklen Schiff, welches fuer mich einfach nur wie die Arche Noah aussah. Arthur sah uns die Begeisterung an und fragte uns sofort, ob wir hoch moechten auf das Boot. Am Ende standen wir auf dem Dach des Bootes, 10 Meter ueber der Wasseroberflaeche und sahen uns den Hafen von oben an. Nach der Bootsfahrt zeigte uns Arthur noch sein niedergebranntes Haus und weitere kleine Gassen wo mehr und mehr Armut auf uns wartete. Ich bin mir sicher, dass wir ohne Arthur, der einst in Eindhoven lebte, der wenn er lachte und er tat es haeufig, seine verfaulten Zaehne zeigte, nicht soviel gesehen haette wie wir es an diesem Tag taten. Ein hoch auf meine grosse Klappe, ansonsten waers nicht soweit gekommen, dass er mich mitgenommen haette und vorallem auf Arthur. Eines muss ich hierbei noch erwaehnen:
"Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie so ein erschreckendes Bild gesehen wie in diesem Viertel, aber eines muss man den Menschen dort lassen. Ihre gute Laune, und Freundlichkeit verlieren sie nicht. Vielleicht sollte sich in Deutschland oder in anderen Industrienationen sich der eine oder andere fragen, wie gut es uns eigentlich geht anstatt nur an einem Band zu norgeln. Dann wuerde man dort auf der Strasse auch mehr freundliche Gesichter sehen. Wenns dann immer noch nicht hell wird einen Flug nach Asien buchen und in die Slums von Jakarta gehen und anschauen wie Kindern im Muell und Dreck spielen oder wie Maedchen ihre Haare entlausen. Fuer mich war das ganze ein unglaubliches Erlebnis."

Vom Hafen sind wir dann in die Stadt zurueck gefahren. Um die krassen Gegensaetze zu verdeutlichen: wir haben uns in eine Shopping Mall fahren lassen, wo man Metalldetektoren wie am Flughafen passieren muss um eingelassen zu werden. Naja, mit Gucci und Prada und was es sonst dort so gab konnten wir nichts anfangen. So zog es uns nach dem Abendessen weiter in ein Backpackerviertel wo wir bei ein paar Bier das erlebte sacken lassen konnnten. Todmuede kamen wir dann kurz vor Mitternacht im Guesthouse wieder an. Witzigerweisse lief Bayern - Koeln im TV, die erste Halbzeit hab ich ncoh angeschaut, dann bin ich eingeschlafen.
Am Sonntag haben wir dann unsere Sachen gepackt und haben uns einen antiken Markt und Taman Mini Indonesia Indah angeschaut. Leider war der Park, in welchem saemtliche Regionen Indonesiens mit ihren Haeusern vorgestellt werden, ein kleiner Reinfall. Naja, man kann nicht immer Glueck haben. Am Abend gings dann wieder zurueck auf die Insel.

So das war mein Wochenende, falls es bei euch zuhause auch was neues gibt, schreibt mir doch. Wenn nicht, schreibt mir trotzdem ;)….

Also, machts alle gut…bleibt artig

….es gruesst der Andi der fuer ein Wochenende in Indo war

Jakarta

Sonntag, 15. Februar 2009

Cameron Highlands

Bonjour alle zusammen,
Ich fang mal auf Französisch an, da ich dises Wochenende unter anderem mit einem aus unserem Nachbarland unterwegs war. Dieses Mal waren wir genau eine Hand voll - und was macht man mit 5 Personen, richtig...ein Auto mieten und zu den Cameron Highlands fahren. Die Cameron Highlands ist die größte Teeangbauregion Malaysias und sollte man hier auf jeden Fall einmal gesehen haben, sagen zumindest die bekannten Reiseführer ;)
Am Samstag gings dann vollgepackt los. Zunächst knappe 2 Stunden bis Ipoh und anschliessend eine kurvenreiche Straße hinauf bis auf ca. 1800 m über NN. Am Samstag sind wir noch in die Twin Lodge eingecheckt und haben uns 2 Teeplantagen angeschaut. Ein Traum von Landschaft, welche man dort vorfindet. Da schmeckt der überteuerte Tee doch gleich besser. Abends hatte ich dann mein erstes Steam Boat, eine Art Fondue mit Nudeln, Grünzeugs, Fisch und jede Menge Fleisch.
Nach einer richtig kalten Nacht, das Thermometer geht hier bis auf 15 Grad runter und die Isolation ist dort ein Fremdwort, haben wir uns dann gen Erdbeerplantagen und der Boh-Teeplantage aufgemacht. Am späten Nachmittag gings dann auch wieder zurück auf die Insel in die Wärme.

So das wars von meinem Wochenende....Es grüßt der Andi

Cameron Highlands

Mittwoch, 11. Februar 2009

Thaipusam

Was für ein Wochenende. Am Freitag hatte ich meine Premiere beim Bosch Volleyball. Das Niveau war zwar nicht das höchste, aber alle hatten heftig Spaß. Das Beste daran war aber das Danach. Balu, Timos Chef hat uns einen Traum von chinesischem Restaurant gezeigt und anschließend gings noch zum Feiern nach George Town.
Der Sonntag war jedoch das absolute Highlight des Wochenendes. Der Hindu-Feiertag Thaipusam. Ich muss ja ehrlich sagen, zunächst war ich etwas skeptisch um 5 Uhr morgens aufzustehen und dann Menschen anzuschauen, die sich Haken in die Haut reinrammen. Aber es hat sich so was von gelohnt! Aber das Ganze nochmal von vorne. Um halb 6 ist die ganze Gruppe von Trainees mit den Mopeds nach George Town, wo wir zunächst einmal nur leere Straßen vorfanden. Nach kurzem Locals befragen wurden wir zu einem bestimmten Tempel geschickt wo die Inder schon heftig am Tanzen und Haken reinstechen waren. Was wir dort vorfanden war absoluter Wahnsinn. Mit uns zusammen waren noch ein paar andere Westler und ein paar chinesische Touristen, von denen mal wieder jeder mit 2 Nikon Spiegelreflexkamera gewaffnet, ansonsten nur Inder, welche dem Hinduismus folgen. Die meisten Menschen waren traditionell gekleidet und sahen wunderbar aus. Aber was ist dort passiert? Es wurde indische Musik gespielt, es war ein Duft von Räucherstäbchen in der Luft und die Menschen waren in einer Art von Trance. Verschiedene Gläubige hatten Kisten mit kleinen Gefäßen mitgebracht, welche sie sich mit Haken an ihrem Oberkörper befestigen ließen. Es war wie beim Christbaum behängen. Die kleinen Gefäße, ca. 5 cm groß wurden mit Haken durch die Haut gesteckt. Um sie herum feuerten Freunde und Familie an, sangen und tanzten. Es ist fast nicht zu beschreiben, was dort ablief. Bevor dieses Ritual jedoch anfing tanzten die Jungs sich in Trance. Vereinzelte kamen mir vor wie auf Drogen. Nachdem die Oberkörper mit den Gefäßen behangen waren kam abschließend das heftigste Ritual, das Durchstechen der Wangen. Von der einen Seite wurde die Wange von außen mit einem Metallstab durchstochen. Der Stab ging durch den Mund und kam auf der anderen Wangenseite wieder zum Vorschein. Bei den meisten handelte es sich um 20 bis 30 cm lange Stäbe, doch es gab auch Verrückte, deren Stange eine Länge von über einem Meter hatte (das jetzt bitte nicht falsch interpretieren ;).
Nach einem kurzen Snack ging es dann weiter zu einem anderen Teil der Stadt, wo eine Art Parade stattfinden sollte. Auf einer breiten Strasse draengten sich die Menschen nach vorne gen heiligen Hindu Tempel. Rechts und links der Strasse waren Huetten oder auch Lauben von den unterschiedlichsten, auf Penang ansaessigen Firmen aufgebaut. Jede Huette hatte ihren eigenen Altar und es gab teilweise Essen und Trinken. Bosch oder auch Automotive Lighting waren auch vertreten. Mit der Menschenmasse wurden wir waehrend wir auf der einen Seite die tanzenden mit Haken behangenen Menschen bestaunten und auf der anderen Seite vom ganzen Gestank von Schweiss, Raeucherstaebchen und sonstigem Geruechen angewidert, nach vorne getrieben. Das Ganze ist echt ziemlich schwer zu beschreiben, am besten man schaut sich einfach die Fotos an, die druecken am besten aus, was an diesem Tag auf Penang abging. Den Nachmittag hab ich mit dem Rest am Strand verbracht und abends sind wir noch einmal zu diesem gigantischen chinesischen Restaurant gegangen. Irgendwie hat es den meisten dann immer noch nicht gereicht und wir verbrachten noch die halbe Nacht bei Andreas im Apartment und feierten sein letztes Wochenende. Nach fast 24 h auf den Beinen hab ich dann auch leider den Montag fast verpennt. Und am Dienstag war dann auch schon wieder Arbeiten angesagt…

...so das wars von meiner Seite...

...es grüßt geflashed von den Ereignissen...

...euer Andi
Thaipusam