Mittwoch, 11. Februar 2009

Thaipusam

Was für ein Wochenende. Am Freitag hatte ich meine Premiere beim Bosch Volleyball. Das Niveau war zwar nicht das höchste, aber alle hatten heftig Spaß. Das Beste daran war aber das Danach. Balu, Timos Chef hat uns einen Traum von chinesischem Restaurant gezeigt und anschließend gings noch zum Feiern nach George Town.
Der Sonntag war jedoch das absolute Highlight des Wochenendes. Der Hindu-Feiertag Thaipusam. Ich muss ja ehrlich sagen, zunächst war ich etwas skeptisch um 5 Uhr morgens aufzustehen und dann Menschen anzuschauen, die sich Haken in die Haut reinrammen. Aber es hat sich so was von gelohnt! Aber das Ganze nochmal von vorne. Um halb 6 ist die ganze Gruppe von Trainees mit den Mopeds nach George Town, wo wir zunächst einmal nur leere Straßen vorfanden. Nach kurzem Locals befragen wurden wir zu einem bestimmten Tempel geschickt wo die Inder schon heftig am Tanzen und Haken reinstechen waren. Was wir dort vorfanden war absoluter Wahnsinn. Mit uns zusammen waren noch ein paar andere Westler und ein paar chinesische Touristen, von denen mal wieder jeder mit 2 Nikon Spiegelreflexkamera gewaffnet, ansonsten nur Inder, welche dem Hinduismus folgen. Die meisten Menschen waren traditionell gekleidet und sahen wunderbar aus. Aber was ist dort passiert? Es wurde indische Musik gespielt, es war ein Duft von Räucherstäbchen in der Luft und die Menschen waren in einer Art von Trance. Verschiedene Gläubige hatten Kisten mit kleinen Gefäßen mitgebracht, welche sie sich mit Haken an ihrem Oberkörper befestigen ließen. Es war wie beim Christbaum behängen. Die kleinen Gefäße, ca. 5 cm groß wurden mit Haken durch die Haut gesteckt. Um sie herum feuerten Freunde und Familie an, sangen und tanzten. Es ist fast nicht zu beschreiben, was dort ablief. Bevor dieses Ritual jedoch anfing tanzten die Jungs sich in Trance. Vereinzelte kamen mir vor wie auf Drogen. Nachdem die Oberkörper mit den Gefäßen behangen waren kam abschließend das heftigste Ritual, das Durchstechen der Wangen. Von der einen Seite wurde die Wange von außen mit einem Metallstab durchstochen. Der Stab ging durch den Mund und kam auf der anderen Wangenseite wieder zum Vorschein. Bei den meisten handelte es sich um 20 bis 30 cm lange Stäbe, doch es gab auch Verrückte, deren Stange eine Länge von über einem Meter hatte (das jetzt bitte nicht falsch interpretieren ;).
Nach einem kurzen Snack ging es dann weiter zu einem anderen Teil der Stadt, wo eine Art Parade stattfinden sollte. Auf einer breiten Strasse draengten sich die Menschen nach vorne gen heiligen Hindu Tempel. Rechts und links der Strasse waren Huetten oder auch Lauben von den unterschiedlichsten, auf Penang ansaessigen Firmen aufgebaut. Jede Huette hatte ihren eigenen Altar und es gab teilweise Essen und Trinken. Bosch oder auch Automotive Lighting waren auch vertreten. Mit der Menschenmasse wurden wir waehrend wir auf der einen Seite die tanzenden mit Haken behangenen Menschen bestaunten und auf der anderen Seite vom ganzen Gestank von Schweiss, Raeucherstaebchen und sonstigem Geruechen angewidert, nach vorne getrieben. Das Ganze ist echt ziemlich schwer zu beschreiben, am besten man schaut sich einfach die Fotos an, die druecken am besten aus, was an diesem Tag auf Penang abging. Den Nachmittag hab ich mit dem Rest am Strand verbracht und abends sind wir noch einmal zu diesem gigantischen chinesischen Restaurant gegangen. Irgendwie hat es den meisten dann immer noch nicht gereicht und wir verbrachten noch die halbe Nacht bei Andreas im Apartment und feierten sein letztes Wochenende. Nach fast 24 h auf den Beinen hab ich dann auch leider den Montag fast verpennt. Und am Dienstag war dann auch schon wieder Arbeiten angesagt…

...so das wars von meiner Seite...

...es grüßt geflashed von den Ereignissen...

...euer Andi
Thaipusam

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